Katzen haben ihren eigenen Kopf. Das weißt Du als stolzer Halter bzw. stolze Halterin hautnah aus der Praxis. Was „Miezi“ eben nicht mag, das mag sie nicht. Was beim Futter anfängt, ist auch bei Katzenstreu der Fall. Kein Wunder, dass der Heimtiermarkt allerhand Katzenstreuarten bereithält. Ob klassischer Sand, Naturstreu, Hygienestreu, Mineralstreu, Granulate oder Streu mit Duftmittel – das Angebot ist für Dich als Katzenfreund nahezu unüberschaubar.
Wir beleuchten in diesem Artikel die größten Vor- und Nachteile der gebräuchlichsten Katzenstreuarten. Die richtige Streu zu kaufen lohnt sich, denn das spart Dir unter Umständen Arbeit, unangenehme Gerüche und einen unzufriedenen Stubentiger.
Warum brauchen Katzen überhaupt Katzenstreu?
Eine unreine Katze, die in die Wohnung uriniert, ist für Halter ein Albtraum. Umso wichtiger ist es daher, dass Deine Katze ihr Katzenklo samt Streu annimmt und sich dort wohlfühlt. Während Katzen in freier Wildbahn einfach eine Mulde in den Boden scharren und ihre kleinen und großen Hinterlassenschaften mit Erde bedecken, ist das drinnen natürlich nicht ohne Weiteres möglich.
Hier kommt die Katzenstreu ins Spiel. Erst die Streu ermöglicht es Deiner Katze, ihrem natürlichen Verhalten auch bei Dir zuhause nachzukommen. Da Katzen auch in freier Natur wählerisch sind, was ihre Toilette angeht, sind auch die Ansprüche an die Katzenstreu hoch.
Die wichtigsten Katzenstreuarten
Die meisten Katzenstreuarten unterscheiden sich nur in kleineren Details. Aus diesem Grund möchten wir uns mit den Unterschieden zwischen den vier Hauptgruppen von Katzenstreu befassen. Anhand der Vor- und Nachteile kannst Du entscheiden, welche Streu für Dich und Deine Samtpfote infrage kommt.
Silikanstreu – Die saugstarke Lösung
Das sogenannte Silikanstreu kennst Du bereits aus einem anderen Zusammenhang. Auch in den in jedem Schuhkarton enthaltenen Tütchen gegen Feuchtigkeit ist Silica-Gel enthalten. Das auch als Kieselgel bekannte Silikanstreu zieht Feuchtigkeit an und nimmt daher auch den Urin Deiner Katze hervorragend auf. Hierbei bleiben die üblen Geruchsstoffe des Urins im Gel gefangen, während die Feuchtigkeit mit der Zeit verdunstet.
Auch wenn der Urin damit in der Katzentoilette verbleibt, bleibt diese trocken und verströmt keinen unangenehmen Geruch. Allerdings ist Silikanstreu für Katzen recht gewöhnungsbedürftig, da sie recht hart ist und beim Scharren raschelt. Trotz aller Vorteile, die Silikanstreu für Dich hat, ist die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass Dein Stubentiger die Streu ablehnt.
Vorteile | Nachteile |
Zieht Feuchtigkeit anBindet üble GerücheKatzentoilette bleibt trockenGeringer VerbrauchSehr staubarm | Urin kann nicht entnommen werdenRaschelt beim ScharrenMögliche Akzeptanzprobleme |
Klumpende mineralische Katzenstreu – Einfach in der Handhabung
Klassische Katzenstreu besteht bereits seit vielen Jahrzehnten aus mineralischen Grundstoffen. In der Regel handelt es sich bei klumpender mineralischer Katzenstreu um Betonit. Dieses Mineral verklumpt bei Kontakt mit Flüssigkeit und bindet diese so in Form von Klümpchen. Der große Vorteil besteht darin, dass Du die Klümpchen, die den Urin aufgenommen haben, einzeln zusammen mit dem Kot aus der Katzenstreu heraus entnehmen kannst.
Allerdings wirbelt diese Streu Staub auf, was die Atemwege empfindlicher Katzen reizen kann. Mineralische Katzenstreu auf Betonit-Basis ist wahlweise mit verschiedenen Duftstoffen sowie in unterschiedlichen Korngrößen erhältlich. Hier musst Du ausprobieren, welche Sorte Deiner Katze am ehesten zusagt.
Vorteile | Nachteile |
Saugt Flüssigkeit aufBildet entnehmbare KlümpchenGeringe GeruchsbildungGeringer VerbrauchLange VerwendbarkeitIn vielen Varianten erhältlich | Teils starke StaubbildungNicht alle Gerüche werden gebundenKann an der Unterschale kleben bleiben |
Nicht klumpende mineralische Katzenstreu – Der Klassiker
Nicht klumpende, mineralische Katzenstreu ist noch älter als die klumpende Variante. In den 1940er-Jahren wurde diese Art der Katzenstreu als Ersatz für den damals gebräuchlichen Sand entwickelt. Anders als die klumpende Betonit-Streu besteht die nicht klumpende Variante aus Tonmineralien.
Auch wenn die Streu Feuchtigkeit gut aufsaugt, bleibt der Urin mit der Streu im Katzenklo. Dementsprechend häufig musst Du die Streu austauschen. Zudem entsteht beim Scharren ebenfalls Staub, der bei einigen Katzen zu Problemen mit den Atemwegen führen kann. Wichtig ist beim Kauf aller mineralischen Streuarten, dass Du ein staubarmes Produkt auswählst.
Vorteile | Nachteile |
Ähnelt natürlicher ErdeHohe Akzeptanz bei KatzenFlüssigkeit wird aufgesaugtGünstig | Urin kann nicht entnommen werdenHäufiges Wechseln der StreuTeils starke Staubbildung |
Pflanzliche Katzenstreu – Die nachhaltige Alternative
Nachhaltigkeit spielt auch im Heimtierbereich eine immer größere Rolle. So sind auch allerhand pflanzliche Katzenstreuarten derzeit voll im Trend. Diese werden aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. Dazu zählen beispielsweise Holzspäne, Maiskörner oder Pflanzenfasern.
Der große Vorteil besteht darin, dass diese Stoffe biologisch abbaubar und kompostierbar sind. Darüber hinaus entsteht hier selbst bei wildem Scharren nur wenig Staub. Spannend: Einige biologische Katzenstreuarten lösen sich nach einer Zeit in Wasser ebenso auf wie Toilettenpapier. Damit kannst Du diese Sorten auch in der Toilette entsorgen. Im Handel sind diverse Varianten erhältlich, die sich in ihren Eigenschaften teils stark unterscheiden.
Achte beim Kauf also unbedingt darauf, ob es sich um ein klumpendes oder nicht klumpendes Streu handelt. Achtung: Da für die Herstellung häufig Holzreste verwendet werden, kann es sein, dass geringe Mengen an Reststoffen enthalten sind. Dazu zählen beispielsweise Spuren von Holzleim.
Vorteile | Nachteile |
Gut kompostierbarBiologisch abbaubarGute GeruchsbindungErzeugt in der Regel nur wenig StaubEinige Produkte über Toilette entsorgbar | Nicht immer eine optimale BindungKann Zusätze wie z.B. Leim enthaltenHöherer Bedarf |
Lass Deine Katze entscheiden
Beim Katzenstreu ist es wie beim Katzenfutter. Nur weil Dir die hypergesunden Inhaltsstoffe und Vitaminzusätze gefallen, muss Deinem Stubentiger das Futter noch lange nicht schmecken. Probiere also einige Streuarten durch und entscheide Dich für die Variante, die von Deiner Samtpfote am besten angenommen wird.
Wichtig: Deine Katze muss sich zunächst an die Streu gewöhnen. Dementsprechend sollte die Testphase pro Produkt schon mindestens eine Woche dauern. Tägliches Wechseln bringt Dir nichts. Ebenfalls wichtig: Wechsle in der Testphase nicht das Futter. Nur so kannst auch Du selbst die Wirksamkeit der Streu in Sachen Geruchsbindung objektiv beurteilen.
Tipp zum Kauf: Falsche Sparsamkeit ist bei Katzenstreu häufig Fehl am Platz. Da Du von einem hochwertigen Produkt meist deutlich weniger brauchst als von günstiger Streu, kann hochpreisige Katzenstreu unter dem Strich billiger sein als günstige Streu.