Siamkatzen, Maine Coon und Co. – diese Katzenrassen kennt beinahe jeder Katzenfreund. Wenn Du Dir Deine vier Wände aber mit einem waschechten Exoten und Wildfang teilen möchtest, könnte die Norwegische Waldkatze etwas für Dich sein.
Dass sich die Katzenrasse gerade in letzter Zeit zunehmender Beliebtheit erfreut, ist vor dem Hintergrund, dass auch immer mehr Hybridkatzen den Weg in unsere Wohnzimmer finden, kein Wunder. Erfahre, was die Norwegische Waldkatze so besonders macht, woher sie stammt und ob das rassige Tier der perfekte Stubentiger für Dich ist.
Merkmale: Was die Norwegische Waldkatze so besonders macht
Dass die Norwegische Waldkatze etwas ganz Besonderes ist, siehst Du schon auf den ersten Blick anhand ihrer imposanten Größe. Es handelt sich schließlich eine der größten Katzenrassen der Welt. Dabei bringt sie es von Kopf bis zum Schwanzende auf sage und schreibe 100 bis 130 Zentimeter. Gleichzeit kennzeichnet sich das Tier durch eine große Ähnlichkeit zum heimischen Luchs.
Diese Ähnlichkeit hat sie ihrem langgestreckten Körperbau, ihrer muskulösen Statur sowie ihren langen Beinen zu verdanken. Abhängig davon, ob es sich um einen Kater oder eine Katze handelt, bringt die Norwegische Waldkatze zwischen fünf und zehn Kilogramm auf die Waage. Einzelne Tiere wurden aber auch schon mit bis zu zwölf Kilogramm Gewicht erfasst.
Ein Stubentiger für die kalten Gebiete
Neben der außergewöhnlichen Größe zeichnet sich die Norwegische Waldkatze durch ihr zottiges und halblanghaariges Fell aus. Ergänzt wird das Erscheinungsbild durch einen buschigen Schwanz sowie ein besonders dichtes und wolliges Unterfell.
Letzteres wird von wasserabweisenden Deckhaaren überlagert, sodass die Norwegische Waldkatze optimal an das nasskalte Klima Norwegens angepasst ist. Damit kommt die Katze hierzulande auch im Winter hervorragend als Freigänger klar. Problematisch wird es höchstens im Sommer. In der warmen Jahreszeit bevorzugt die Norwegische Waldkatze schattige Orte oder beansprucht gleich ein Plätzchen in der gut klimatisierten Wohnung.
Die Geschichte der Norwegischen Waldkatze
Die Norwegische Waldkatze zählt zu den ältesten Katzenrassen Europas. Uralten Quellen zufolge hat die Norwegische Waldkatze bereits in der altnordischen Mythologie eine zentrale Rolle gespielt. So soll die Götting Freya zwei Wildkatzen besessen haben, die ihren Wagen zogen. Die große Faszination, die der Norwegischen Wildkatze zuteilwird, geht auf die natürliche Wildheit zurück, die bei der Rasse trotz aller Zuchtmaßnahmen erhalten geblieben ist. Ihren Namen hat die Rasse im Übrigen von ihrem Ursprungsort „Norsk Skogatt“.
Auch wenn die Rasse bereits über viele Jahrhunderte teil der nordischen Gesellschaft war, begann die ernsthafte Zucht erst in den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts. Im Jahr 1939 sorgte schließlich das erste Exemplar auf einer Ausstellung in Oslo für Furore. Umso verwunderlicher, dass die Definition des Rassestandards durch die norwegischen Katzenzuchtvereine erst im Jahr 1972 erfolgte. Als eigenständige Rasse anerkannt ist die Norwegische Waldkatze sogar erst seit 1977.
Wie ist der Charakter der Norwegischen Waldkatze?
Auch wenn die Norwegische Waldkatze wie ein kratzbürstiger Wildfang aussieht, ist sie für ihren sanftmütigen Charakter bekannt. Sie gilt als äußerst menschbezogen und geht zu ihrem Halter eine sehr enge Beziehung ein. Gleichzeitig liebt die anhängliche Samtpfote Schmuse-Sessions. Trotz ihrer zunächst etwas bedrohlich wirkenden Größe ist die Norwegische Waldkatze friedliebend und äußerst sozial. Aggressivität ist für die Rasse untypisch und höchstens dann an der Tagesordnung, wenn die Norwegische Waldkatze ihre Kitten verteidigt. Sowohl Hunden als auch Kindern gegenüber begegnen die „Wildkatzen“ neugierig, freundlich und aufgeschlossen.
Wohnungskatze oder Freigänger?
Die Beschreibung klingt aktuell ein wenig nach gemütlicher Wohnungskatze im XXL-Format, oder? Teilweise ist das zumindest charakterlich zutreffend. Allerdings solltest Du ein entsprechend großes Haus samt etlicher Kletter- und Spielmöglichkeiten haben. Immerhin hat die Norwegische Waldkatze ein großes Bewegungsbedürfnis. Ein deckenhoher Kratzbaum sollte im Wohnzimmer also mindestens stehen, um das Tier als Wohnungskatze auch nur annähernd auszulasten.
Auch zusätzliche Kratzbretter und andere Spielzeuge können wir Dir nur ans Herz legen, wenn Du verhindern möchtest, dass der Stubentiger seine überschüssige Energie am Mobiliar abreagiert. Im Umkehrschluss lässt sich die Norwegische Waldkatze jedoch optimal als Freigänger halten. Einen großen Garten und einen katzensicheren Balkon solltest Du im Idealfall dennoch haben.
Dank ihrer Charakterstärke und ihrer Robustheit ist die Norwegische Waldkatze die prädestinierte Familienkatze. Sie ist sehr tolerant, neugierig und arrangiert sich problemlos mit Kindern, Hunden und anderen Haustieren. Aber Achtung: Da die Norwegische Wildkatze sehr sozial ist, solltest Du sie nicht als Einzelkatze halten. Zumindest eine zweite Katze solltest Du der Pelznase als Spielkamerad in jedem Fall gönnen.