Haustiere gehören für uns Menschen zum Leben dazu. Doch bei so manchem macht eine Allergie dem Traum vom pelzigen Mitbewohner einen Strich durch die Rechnung. Dabei muss eine Allergie nicht das Ende des Haustiertraums sein.
Das gilt sowohl für Hunde als auch für Katzen. Dank umfangreicher Zuchtmaßnahmen existieren mittlerweile Katzenrassen, auf die Allergiker kaum empfindlich reagieren. An dieser Stelle möchten wir Dir die Top 10 der allergikerfreundlichen Katzenrassen vorstellen.
Wodurch wird die Katzenallergie ausgelöst?
Bevor wir den Vorhang lüften und die unserer Meinung nach geeignetsten Katzenrassen für Allergiker enthüllen, werfen wir einen Blick auf die Katzenallergie selbst. Ein genauer Blick auf die Ursache für die allergische Reaktion erklärt nämlich, warum sich die aufgeführten Rassen auch für die meisten Allergiker eignen.
Ein Großteil aller Menschen geht noch immer davon aus, dass die Ursache für die Katzenallergie (und übrigens auch die Hundeallergie) die Haare der Fellnasen sind. Das glauben im Übrigen auch die meisten Allergiker selbst. Das stimmt jedoch nur zum Teil. Der eigentliche Auslöser ist das Protein „Fel d 1“, das sich im Speichel der Katze befindet.
Dieses Protein gelangt zum Beispiel beim Putzen über den Speichel auf das Fell. Da Katzen etliche Haare am Tag verlieren, verteilt sich auch das allergieauslösende Protein in Windeseile in der ganzen Wohnung. Aber auch auf Kleidung, im Auto sowie an etlichen anderen Orten ist es nachweisbar.
Katzenfreude trotz Allergie möglich
Allergiker können dem Allergen damit kaum ausweichen. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass Du auf einen Stubentiger verzichten musst. Bestimmte Katzenarten sondern wahlweise weniger Speichel ab, haben eine geringere Konzentration des Fel d 1-Proteins im Speichel oder neigen schlicht nicht zum Haaren. Solche Katzen eignen sich auch hervorragend für Allergiker mit einer leichten bis moderaten Empfindlichkeit gegenüber dem Allergen.
1. Bengalkatze
Die Bengalkatze verzaubert Katzenfreunde schon seit langer Zeit durch ihr exotisches Äußeres. Gerade die gefleckte Fellzeichnung verleiht ihr das Aussehen einer echten Wildkatze. Allergikerfreundlich ist die Bengalkatze in erster Linie durch ihr kurzes und pflegeleichtes Fell. Bengalkatzen zeichnen sich durch ihren Bewegungsdrang aus.
Dementsprechend aktiv und lebhaft sind die intelligenten Samtpfoten, während sie ein hohes Maß an Interaktion mit ihrem Besitzer einfordern. Nichtsdestotrotz präsentieren sich die Stubentiger auf der anderen Seite äußerst verschmust. Zudem neigen die vier bis fünf Kilogramm schweren Tiere zum „Plaudern“ und „Brabbeln“ mit ihren charakteristischen Miau- und Gurr-Lauten.
2. Russisch Blau
Auf den ersten Blick wirkt die Russisch Blau sehr flauschig und damit eher wie der Alptraum aller Allergiker. Genau das ist aber nicht der Fall. Das Geheimnis der aus Russland stammenden Rasse ist das „doppelte“ Fell. Dieses fällt besonders fein und dicht aus. Dabei schließt das Fell die über den Speichel abgesonderten Allergene wie in einer Kapsel ein. Damit aber noch nicht genug, denn die Russisch Blau neigt außerdem deutlich weniger zum Haaren als vergleichbare Rassen.
Auch hinsichtlich des Wesens müssen Allergiker bei der stolzen Katze auf nichts verzichten. Die Russisch Blau steht Klassikern wie der Maine Coon in Sachen Intelligenz, Familienfreundlichkeit und Verschmustheit in nichts nach. Da die Katzen nur mäßig aktiv sind, sind sie die perfekten WG-Mitbewohner, die nicht auf ihren Freigang pochen.
3. Sphinx
Wenn es um Katzen für Allergiker geht, denken die meisten Mensch sicherlich an Nacktkatzen wie die Sphinx. Der Gedankengang ist auch nicht völlig abwegig, denn eine Katze, die keine Haare hat, kann auch keine mit allergenem Speichel behafteten Haare verlieren. Tatsächlich verfügt die Sphinx-Katze lediglich über einen dünnen Flaum. Zudem produzieren die Katzen deutlich geringeren Mengen des allergenen Proteins Fel d 1 als andere Katzenrassen.
Dementsprechend pflegeleicht sind die Nacktkatzen auf. Achte nur darauf, dass Deine Wohnräume immer gut geheizt sind bzw. nicht auskühlen. Durch das fehlende Fell wird der Sphinx nämlich schnell kalt. Auch Zugluft und zu stark klimatisierte Räume sind für die Tiere nicht optimal. Unter dem Strich sind auch die bis zu sieben Kilogramm schweren Sphinx-Katzen optimale Wohnungskatzen. Als Freigänger sind sie in unseren kühlen Breiten dagegen nicht geeignet.
4. Balinesenkatze
Die Balinesenkatze gehört zu den deutlich selteneren Vertretern in unseren Breiten. Insbesondere für Allergiker ist die Samtpfote jedoch ein echter Geheimtipp. Das Besondere an der Rasse ist, dass sie im Vergleich zu vielen anderen Katzenrassen besonders wenige Allergene produziert. Bei der je nach Geschlecht drei bis fünf Kilogramm schweren Katze handelt es sich um eine Zucht, die in den 1920er-Jahren entstanden ist.
Auch wenn die muskulösen Balinesen besonders geeignet für Allergiker sind, ist im Gegenzug der Pflegeaufwand etwas höher. Sie benötigen vergleichsweise viel Aufmerksamkeit und können es nicht gut ab, viele Stunden allein in der Wohnung zu bleiben. Im Idealfall lebt also zumindest eine weitere Katze mit im Haushalt.
5. Devon Rex
Mit der Devon Rex Katze hast Du als Allergiker ein echtes Ass im Ärmel. Die edle Katzenrasse sieht mit ihrem charakteristischen Körperbau nicht nur königlich aus. Dank ihrer Fellstruktur verliert sie auch vergleichsweise wenig Haare, welche die Allergene in der Wohnung verteilen. Die für Allergiker besonders geeignete Devon Rex ist vergleichsweise leicht. Während es Kätzinnen auf ca. 2,5 bis 3,5 Kilogramm bringen, sind Kater mit rund 3,5 bis 4,5 Kilogramm etwas schwerer. Gemeinhin gelten Devon Rex Katzen als enorm anhänglich.
Da sie über eine starke soziale Ader verfügen, eignen sie sich weniger gut für Dich, wenn Du täglich sehr lange aus dem Haus bist. Aber auch wenn Du oft zuhause bist, solltest Du Devon Rex Katzen am besten gemeinsam mit einer weiteren Katze halten. Denn kaum etwas schätzt die Schönheit mehr als einen Spielkameraden.
6. Siam Katze
Du bist auf der Suche nach einer echten Quasselstrippe, die Dich gerne auch einmal lautstark unterhalten darf? Dann ist eine Siam Katze für Dich eine gute Wahl. Die vor allem aus Asien bekannte Katze mit ihrer markanten Fellzeichnung im Gesicht zeichnet sich vor allem durch ihr seidiges Fell, die spitzen Ohren und die stechend blauen Augen aus. Der hypoallergene Stubentiger wiegt je nach Geschlecht zwischen drei und fünf Kilogramm.
Darüber hinaus hat sich die Rasse über die Jahre hinweg den Ruf als wohl kommunikativste Katze erarbeitet, die ihre Stimmungen gerne und oft mit lauter Stimme äußert. Ähnlich wie andere enorm soziale Katzen lieben Siam Katzen die Zweisamkeit mit ihrem Menschen. Wer nicht zumindest den größten Teil des Tages zuhause ist, der muss seiner Siam Katze zumindest einen weitere pelzigen Partner für den Trash Talk gönnen.
7. Sibirische Katze
Okay – bei Katzen, die sich prinzipiell für Allergiker eignen, denken wohl die Wenigsten an eine flauschige Rasse wie die Sibirische Katze. Nichtsdestotrotz ist die mächtige Halblanghaarkatze ein idealer Mitbewohner für Allergiker. Der Grund ist einfach: Trotz des langen Fells und der durchschnittlichen Neigung zum Haarausfall ist die Konzentration der Allergene minimal. Das liegt daran, dass die Sibirische Katze nur sehr geringe Mengen des Allergens Fel d 1 produziert.
Auch wenn die Katze mit ihren fünf bis acht Kilogramm sehr wuchtig wirkt, glänzt sie durch einen ruhigen und liebevollen Charakter. Kaum etwas liebt die Sibirische Katze mehr als das Herumlungern mit ihrem Menschen. Dennoch kann der Stubentiger gerade im Vergleich zu vielen eigenwilligen Rassen wie der Siam Katze relativ gut allein bleiben.
8. Javanese
Ebenfalls zu den hierzulande sehr seltenen Rassen gehört der Javanese. Die auch unter den Bezeichnungen Orientalische Langhaarkatze oder Mandarin bekannte Katze würde auf den ersten Blick dennoch kaum jemand als allergikerfreundlich beschreiben. Ihr Geheimnis hat abermals nichts mit den Haaren zu tun, immer haart sie ganz ordentlich. Vielmehr produziert auch dieser Stubentiger deutlich weniger Allergene, die sich über den Speichel damit auch nicht im Fell verteilen können.
Die zwischen drei und sechs Kilogramm schwere Katze eignet sich besonders gut für Katzenfreunde, die längere Zeit nicht zuhause sind. Tatsächlich braucht sie sogar einige Stunden allein, um danach wieder tiefenentspannt zu sein. Wenn Du Dir eine solche verspielte Katze zulegst, solltest Du allerdings mit laustarken Gefühlsäußerungen klarkommen.
9. Cornish Rex
Du bist eher der gemütliche Typ und möchtest Dir eine ebenso gemütliche Katze zulegen, die Dich nicht zum Niesen bringt? Die Cornish Rex passt hier wie die Faust aufs Auge. Sie ist die perfekte Wohnungskatze. Immerhin ist sie nicht nur intelligent und gesellig. Sie sucht geradezu die Nähe von Menschen und liebt sowohl die direkte Interaktion als auch das Schmusen.
Darüber hinaus verträgt sich die Cornish Rex hervorragend mit anderen Katzen sowie mit Hunden und Kindern. Ein weiterer Pluspunkt für Allergiker ist die Kombination aus einem sehr kurzen Fell, einer geringen Neigung zu Haarausfall sowie einer nur minimalen Fel d 1-Produktion.
10. Burma Katze
Den letzten Geheimtipp in unserer Top 10-Liste der Allergiker-Katzen belegt ein echter Temperamentsbolzen Auch wenn Sie noch so unscheinbar aussieht, hat es die Burma Katze faustdick hinter den Öhrchen. Nicht umsonst gilt sie als intelligent, temperamentvoll und eigenwillig. Wenn Du Dir einen solchen Dickschädel zulegen möchtest, hast Du am besten schon ein wenig Katzenerfahrung.
Auf der anderen Seite revanchieren sich die Burmesen bei ihren Menschen mit ihrer Anhänglichkeit und Verspieltheit. Kinderlieb sind die Burmesen ebenfalls. Eines solltest Du allerdings niemals tun: eine Burma Katze zu lange allein lassen. Wenn Du die Betreuung für den kleinen Sturkopf aber sicherstellen kannst, ist die Burma Katze durch die geringe Allergenproduktion und ihr kurzes Fell eine ideale Katze für Allergikerhaushalte.
Optimales Zusammenleben mit Samtpfoten
Durch die Anschaffung einer Allergikerfreundlichen Katzenrasse kannst Du bereits einen Großteil der Allergiesymptomatik ausschalten. Doch selbst Nacktkatzen, die gar keine Haare verlieren können, sind keine Garantie dafür, dass nicht doch Allergiesymptome auftreten können. Aus diesem Grund solltest Du auch einige Verhaltensweisen verinnerlichen. Dadurch kannst Du Allergieschübe drastisch reduzieren oder sogar ganz beseitigen. Achte vor allem auf die folgenden Punkte:
- Richte in Deiner Wohnung Räume ein, zu denen Deine Katze keinen Zutritt hat. Ideal ist das Schlafzimmer.
- Statte Deine Wohnung mit glatten Böden statt mit Teppichen aus. Diese bieten weniger Angriffsfläche und sind leichter sauber zu halten.
- Wasche Dir häufiger die Hände, damit sich daran möglichst wenig Katzenspeichel befindet.
- Lass Deine Katze nicht in Dein Bett.
- Halte Deine Wohnung sauber, indem Du regelmäßig staubsaugst und feucht durchwischst.
- Lüfte mehrmals am Tag alle Räume durch, indem Du die Fenster zum Stoßlüften ganz öffnest.
- Verwende anti-allergene Luftreiniger, um winzige Allergene aus der Raumluft zu filtern.
- Unterstütze Deine Katze bei der regelmäßigen Fellpflege, indem Du Deinen Stubentiger mehrmals pro Woche gründlich durchkämmst.