Okay, wir können uns bildhaft vorstellen, wie Du jetzt die Augen verdrehst. So häufig wie der Begriff Superfood in den vergangenen Jahren schon als neue „Trend-Sau“ durchs Dorf getrieben worden ist, ist das auch kein Wunder. Klar ist: Viele Superfoods haben ihren Ruf nur einer geschickt aufgebauschten Marketing-Kampagne zu verdanken.

Wirklich „super-außergewöhnlich“ ist daran wenig. Nichtsdestotrotz haben viele dieser Superfoods ihre Daseinsberechtigung. Und was für den Menschen gilt, gilt doch auch für den besten Freund des Menschen – Deine Fellnase, oder? Wir beleuchten das Thema Superfoods für Hunde einmal näher und stellen die besten Superlebensmittel für Deinen Vierbeiner vor.

Was sind Superfoods eigentlich?

Glauben wir den Hochglanz-Marketing-Kampagnen, dann sind Superfoods neue, exotische Lebensmittel mit einzigartigen Eigenschaften. Lebensmittel aus Asien und Sudamerika etwa, die uns hierzulande bisher völlig unbekannt waren und nur so vor Vitaminen, Spurenelementen und wichtigen Mineralstoffen strotzen.

Da verwundert es wenig, dass um Chiasamen, Moringa-Pulver, Gojibeeren und Co. ein echter Hype entstanden ist. Wischen wir den ganzen Hype-Nebel einmal beiseite, bleibt die echte Definition von Superfoods übrig: Es handelt sich um Lebensmittel, die reich an wichtigen Mikronährstoffen sind und unserer Gesundheit guttun.

Das gilt parallel natürlich auch für das Wohlbefinden unserer Fellnasen. Bis auf einige Ausnahmen natürlich, denn der Hundekörper ist in dieser Hinsicht etwas empfindlicher als unserer. Kurz gesagt: „Superfoods“ müssen nicht teuer sein und aus fernen Ländern stammen. Häufig genug haben auch unsere heimischen Lebensmittel echte Superkräfte!

Die 15 besten Superfoods für Hunde

Du glaubst gar nicht, auf wie viele Lebensmittel, diese Definition tatsächlich zutrifft. Um an dieser Stelle nicht den Rahmen zu sprengen, haben wir uns die 15 besten Superfoods für Deine Fellnase herausgepickt.

1.Grünkohl

Die einen lieben ihn. Die anderen hassen ihn. Trotzdem ist es nicht von der Hand zu weisen, dass der Grünkohl im Ranking der Superfoods einen Spitzenplatz einnimmt. Das liegt vor allem an seinem hohen Vitamin C-Gehalt, der das Immunsystem Deines Vierbeiners ebenso unterstützen kann wie Dein eigenes. Hinzu kommt eine Menge gesundes Beta-Carotin. Am besten verfütterst Du den Grünkohl gekocht und in kleinen Portionen. Schließlich kann er – wie jeder andere Kohl auch – in größeren Mengen zu Blähungen führen.

Wichtig: Verfüttere keinen Grünkohl, wenn Dein Hund eine Nierenschwäche oder Steine in der Blase hat.

2. Fenchel

Du kennst Fenchel nur als Tee? Noch wertvoller ist der Fenchel mit seinem charakteristischen Geruch aber als Gemüse. Die ätherischen Öle, die er enthält, haben gleich auf mehrfachem Weg einen positiven Einfluss auf die Gesundheit Deines Hundes. Fenchel hat eine darmberuhigende Wirkung, wirkt krampflösend und ist ein effektives Mittel gegen Blähungen. Ein wenig gekochtes Fenchelgemüse schadet also auch Deiner Fellnase nicht.

3. Weizenkeimöl

Weizenkeimöl beinhaltet große Mengen essenzieller Fettsäuren wie Linol- und Linolensäure. Hinzu kommen Vitamin E und diverse Phytosterole, die als förderlich für das Herz-Kreislaufsystem gelten. Wichtig ist, dass Du zu unbehandeltem, nativen Weizenkeimöl greifst, da dieses den höchsten Phytosterol-Gehalt aufweist.

4. Äpfel

Echt jetzt? Ja, eine für uns so pomadige Frucht wie der Apfel ist ein echtes Superfood. Auch für Bella und Balu gilt also: „An apple a day keeps the doctor away.“ Allem voran stehen die in der Schale enthaltenen Polyphenole, die oxidativen Stress verringern und damit Krankheiten vorbeugen können. Das im Fruchtfleisch enthaltene Pektin dagegen nimmt im Darm Flüssigkeit auf und hilft dabei, den Stuhl etwas dicker zu machen. Darüber hinaus dienen die enthaltenen Ballaststoffe den gesundheitsförderlichen Darmbakterien Deines Hundes als Nahrung.

5. Kürbis

Der Kürbis ist ein ballaststoffreiches und gleichzeitig kalorienarmes Gemüse, das die Verdauung Deiner Fellnase auf Trab hält. Hinzu kommen große Mengen an Vitamin C, Kalium und Beta-Carotin. Ebenfalls vorteilhaft sind die enthaltenen B-Vitamine sowie eine gute Portion Kalzium. Wenn dir das Zubereiten eines frischen Kürbis zu viel Arbeit ist, kannst Du auch zu einem fertigen Püree aus dem Supermarkt greifen. Achte nur darauf, dass dieses weder Gewürze noch Zucker enthält.

6. Karotten

Was für dich gut ist, ist auch für Deine Fellnase gut. Speziell Hunde lieben zudem knackige, süße Snacks. Auch in puncto Mikronährstoffgehalt wissen Karotten mit Vitamin C, Kalium, Beta-Carotin, etlichen Ballaststoffen, Mangan, Magnesium, Phosphor und einem hohen Gehalt an Vitamin K von sich zu überzeugen. Insbesondere Vitamin K ist ein wichtiger Nährstoff für eine gesunde Blutgerinnung.

7. Süßkartoffeln

Gut, mit der Süßkartoffel haben wir nun doch den ersten Exoten in unserer Auflistung. Die gesunde Knolle ist nicht nur vollgepackt mit Vitamin C für ein starkes Immunsystem und dem für die Herzgesundheit wichtigen Vitamin A. Darüber hinaus beinhalten Süßkartoffeln rund eineinhalbmal so viele Antioxidantien wie etwa Blaubeeren, um die wir uns gleich auch noch kümmern.

8. Fisch

Auch wenn Hunde vornehmlich auf Fleisch stehen, sind sie auch einem Happen aus dem Meer gegenüber nicht abgeneigt. Leider denken viele Hundehalterinnen und Hundehalter nicht daran. Das wäre aber besser, denn vor allem fettiger Seefisch ist dank des hohen Gehalts wertvoller Omega 3-Fettsäuren besonders wertvoll als Superfood.

Omega 3-Fette sind gut für Haut und Fell, und wirken darüber hinaus entzündlichen Prozessen wie etwa Arthritis und anderen chronischen Erkrankungen entgegen. Hier hast Du die Wahl: Entweder mischst Du Deiner Fellnase ein paar Tropfen Lachsöl unter das Futter oder verfütterst gleich ein wenig Lachs, Sardine, Hering, Makrele oder Anchovis.

9. Seetang

Getrockneter Seetang ist ein weiteres maritimes Superfood. Den aus Japan stammenden Seetang bekommst Du in vielen Supermärkten auch unter dem Namen „Nori“ für die Sushi-Zubereitung. Seetang hat eine ganze Reihe an positiven Eigenschaften, die sich anhand des hohen Gehalts an Galaktanen (bestimmte Ballaststoffe), Zink, Kupfer sowie der Vitamine C, E und B ergeben.

Eine weitere Besonderheit ist der hohe Sterol- und Chlorophyllgehalt, was nachgewiesenermaßen einen Einfluss auf den Gesamtstoffwechsel hat. Zudem vermuten viele Wissenschaftler, dass Seetang einen positiven Effekt auf den Fettstoffwechsel hat. Seetang ist damit also nicht nur etwas für Hunde.

10. Quinoa

Und der nächste „exotische“ Vertreter. Eigentlich ist Quinoa ein Getreide und einigen unserer heimischen Getreidesorten gar nicht so unähnlich. Trotzdem zählt Quinoa durch seine Verwandtschaft zum Spinat zu den ganz besonderen Nahrungsmitteln. Immerhin beinhaltet Quinoa als eines der wenigen pflanzlichen Lebensmittel ein Aminosäureprofil mit allen acht essenziellen Aminosäuren. Zudem punktet Quinoa mit Folsäure, Magnesium, Eisen und Phosphor.

11. Chiasamen

Die aus Mexiko stammenden Chiasamen sind eine wahre Ballaststoffbombe, die sich positiv auf die Darmflora Deines Vierbeiners auswirken kann. Hinzu kommen wertvolle ungesättigte Fettsäuren, Kalzium und wichtige Antioxidantien. Streue einfach ein paar Chiasamen auf das Futter Deines Hundes und schon hat Deine Fellnase seine Portion wichtiger Mikronährstoffe.

Tipp: Chiasamen sind eine kostspielige Angelegenheit. Aber wusstest Du, dass unsere heimischen Leinsamen die gleichen nährstofftechnischen Vorteile bieten wie die Hype-Samen aus Südamerika und dabei sogar günstiger sind?

12. Blaubeeren

Antioxidantien sind sowohl für unseren Körper als auch für Hundekörper wichtig. Das liegt daran, dass sie bei der Bekämpfung von freien Radikalen und oxidativem Stress helfen. Hinzu kommt eine ganze Palette an Vitaminen. Praktisch: Durch ihre Form sind sie der perfekte Hunde-Snack für zwischendurch. Aber Achtung: Gewöhne Deinen Vierbeiner langsam an die Beeren. Ob frische Blaubeeren oder Blaubeeren aus der Tiefkühltruhe, das spielt dabei keine Rolle.

13. Joghurt

Probiotischer Joghurt verdient ebenfalls den Titel Superfood. In kleinen Mengen unterstützt er auch die Darmkulturen Deines Hundes bei einer gut funktionierenden Verdauung und einem gut funktionierenden Darm.

Zudem enthält der Joghurt zusätzliche Mikronährstoffe wie Vitamin B12, Kalium, Zink, Jod, Phosphor und Kalzium. Auch die enthaltene Pantothensäure kann förderlich sein, da sie sich positiv auf die Enzymtätigkeit im Magen-Darm-Trakt auswirkt. Ein echter Geheimtipp ist im Übrigen Kefir.

Wichtiger Hinweis: Füttere Milchprodukte bitte generell nur in kleinen Mengen, da Hunde größere Mengen Laktose kaum noch verdauen können.

14. Hirse

Es gibt einen wichtigen Grund, warum Hirse den Titel als Superfood für Hunde verdient. Und zwar ist es die enthaltene Kieselsäure. Letztere leistet einen entscheidenden Beitrag für die Gesunderhaltung von Haut und Fell. Im besten Fall kann Kieselsäure dazu beitragen, dass Deine Fellnase weniger haart.

Gerade während des Fellwechsels ist das natürlich ein echter Wunschtraum. Darüber hinaus ist Hirse für seinen hohen Eisengehalt bekannt. Eisen wiederum ist entscheidend an der Zellneubildung beteiligt und essenziell für den Sauerstofftransport im Blut.

15. Yucca-Extrakt

Bitte, was? Sind Yuccas nicht diese riesigen Zierpflanzen, die in jedem Büro herumstehen? Das stimmt, bedeutet aber nicht, dass die Yucca-Pflanzen nicht noch mehr können als nur schön aussehen. Yucca-Extrakt kann Entzündungen vorbeugen und sogar Blähungen entgegenwirken. Gerade für ältere Hunde sind einige Tropfen Yucca-Extrakt im Napf daher durchaus eine Option.

Grundregel: Weniger ist mehr

Bevor Du jetzt gleich losrennst und den nächsten Supermarkt plünderst, ein gut gemeinter Rat. Auch wenn es sich bei den genannten Lebensmitteln um „Superfoods“ mit hervorragenden Eigenschaften und vielen wertvollen Mikronährstoffen handelt, solltest Du es nicht übertreiben. Bereits sporadisches Zufüttern in geringen Mengen reicht vollkommen aus, damit Dein Vierbeiner von den positiven Eigenschaften profitiert. Beginne außerdem immer langsam. Steigern kannst Du die Dosis immer noch.