Der Einzug eines Welpen ist ein echter Festtag. Beim Anblick der süßen Knopfaugen glaubt so mancher frischgebackener Welpenbesitzer, dass das kleine Fellknäuel in Sachen Erziehung eine Schonfrist verdient. Genau das ist aber der falsche Ansatz. Gerade wenn es um die Stubenreinheit geht, sind die Folgen fatal.

Denn, je später Du mit der Erziehung anfängst, desto schwerer wird es hinterher. Am einfachsten ist die Erziehung zur Stubenreinheit vor der 20. Lebenswoche. Mit ein paar Tipps bekommst Du Deinen Welpen aber im Handumdrehen stubenrein.

Kritische Situationen erkennen

Eine gute Nachricht vorweg: Hunde sind im Vergleich zu anderen Tieren sehr reinliche Zeitgenossen. Das gilt freilich auch für Welpen. Daher ist es mit ein wenig Geduld recht einfach, einen Welpen stubenrein zu bekommen. Genau das sind die meisten Junghunde, wenn Du sie bekommst, nämlich nicht.

Wichtig ist, dass du am Verhalten deines Welpen erkennst, wenn er Wasserlassen will bzw. muss. Das zeigen Hunde nämlich anhand ihrer Körpersprache, denn eigentlich möchten sie ihr „Zuhause“ von Natur aus nicht verschmutzen.

Worauf du achten solltest

Da kleine Hunde noch ein unfertiges Verdauungssystem inklusive einer noch schwachen Blase haben, kann der Harndrang Deinen Welpen schneller überkommen, als Du denkst. Beginnt Dein Hund unruhig zu werden, intensiv am Boden zu schnüffeln, zu winseln oder sich im Kreis zu drehen, ist es höchste Zeit. Auch die Zeitpunkte direkt nach dem Fressen, Trinken, Schlafen oder Spielen sind kritisch.

Grundsätzlich kannst Du Dir merken, dass Welpen ungefähr alle 1,5 bis zwei Stunden Wasser lassen müssen. Ältere Welpen zwischen dem dritten und vierten Monat müssen noch alle drei Stunden raus. Und ab dem fünften bis sechsten Monat sind es noch ca. vier Stunden.

Und nachts?

Ja, es ist hart. Aber wie bei einem Menschenbaby musst Du auch für einen Welpen zumindest in den ersten Wochen nachts häufiger raus. Damit Du merkst, wenn das kleine Schlappohr unruhig wird, solltest Du Dir den Wecker stellen.

Wie oft, das richtet sich nach dem Alter des Tiers. Gerade in den ersten Tagen kann es auch helfen, wenn Du in der Nähe des Welpen schläfst. Also entweder, Du erlaubst dem kleinen Racker, im Schlafzimmer zu schlafen oder Du ziehst für ein paar Tage in die Nähe des Körbchens im Wohnzimmer.

Tipp: Um jederzeit schnell handeln zu können, solltest Du Haustürschlüssel, Schuhe und Jacke immer an einem bestimmten Ort griffbereit haben.

Ein fester Platz zum „Lösen“

Der „Fachbegriff“ für das Wasserlassen lautet lösen. Nachdem Du also die Körpersprache Deines Vierbeiners ein wenig kennst, musst Du einen Platz festlegen, an dem er seine Notdurft verrichten kann. Dieser Stammplatz sollte möglichst nah an Deiner Wohnung sein. Also entweder eine Ecke im Garten oder ein Baum in der Nähe Deiner Haustür.

Immer wenn Dein Welpe die „verdächtigen“ Anzeichen zeigt, musst Du ihn so schnell wie möglich zu diesem Stammplatz bugsieren – sprich, Du trägst ihn. So gewöhnt er sich daran, dass er sich an diesem speziellen Ort löst und nicht in der Wohnung.

Ein Codewort und Belohnungen festigen das Verhalten

Bei der Hundeerziehung spielen Codewörter eine zentrale Rolle. Bei der Erziehung zur Stubenreinheit ist dies auch der Fall, bis Dein Schlappohr seinen Drang kontrollieren kann. Jedes Mal, wenn Du den Stammplatz zum Lösen aufsuchst, solltest Du ein Codewort wie etwa „mach fein“ oder „mach Bächlein“ verwenden. Mit der Zeit verbindet der Welpe die Handlung mit dem Codewort.

Ist das Unterfangen erfolgreich, lobst Du Deinen Vierbeiner mit sanfter Stimme und zu Beginn auch mit dem einen oder anderen Leckerli. Übertreib es mit der positiven Bestätigung aber nicht. Wer in laute Jubelstürme ausbricht, der verunsichert sein Schlappohr und unterbricht es bei seinem Geschäft.

Rituale sind wichtig

Ein weiterer wichtiger Baustein auf dem Weg zur Stubenreinheit sind Rituale. Dabei gewöhnst Du Deinen Hund zunächst mit Hilfe des Codeworts daran, dass er zu bestimmten Zeiten Wasser lassen soll und dies nicht zuvor in der Wohnung tut. Ideale Zeitpunkte sind Spaziergänge direkt nach dem Aufstehen, jedes Mal kurz nach dem Fressen sowie nochmals um 22 Uhr kurz vor der Nachtruhe.

Hast Du dann einen Ort erreicht, an dem der Welpe sich erleichtern soll, kannst Du das Codewort verwenden – und vergiss das Loben nicht. Praktisch ist diese Vorgehensweise auch vor längeren Autofahrten. Mittels Codewort kannst Du so Missgeschicke während der Reise verhindern.

Und wenn doch einmal etwas daneben geht?

Dann tust Du einfach nichts! Bestrafungen bringen hier rein gar nichts, denn Dein Schlappohr kann sein Missgeschick gar nicht mehr mit der Bestrafung in Verbindung bringen. Bestrafungen und Belohnungen müssen immer unmittelbar erfolgen. Wische das Malheur einfach auf und vergiss den Vorfall wieder – deinem Schlappohr ist die ganze Situation schließlich auch unangenehm. So, und jetzt bist Du dran!