Pauli ist eine Deutsche Dogge und eine echte Frohnatur. Ich treffe ihn und seine Besitzerin immer, wenn ich mit meinem Dackel Igor spazieren gehe. Anfangs hatte ich etwas Angst, da Pauli einfach auf uns zu gerannt ist, aber ich habe schnell gemerkt, dass er eine ganz friedliche Seele ist. Um die Deutsche Dogge besser kennen zu lernen, habe ich mich näher mit ihrem Wesen, ihrem Charakter und ihrer Haltung beschäftigt. 

Charakter und Haltung Deutsche Dogge

Die Deutsche Dogge wird Dich als treuer Freund der Familie überzeugen. Mit Deinen Kindern kommt sie meist gut zurecht, da sie eine sehr hohe Reizschwelle hat. Und dank ihrer imposanten Größe steht sie auch charakterlich über den Dingen und bleibt meist sehr gelassen – auch gegenüber anderen Hunden.

Einsamkeit nehmen die treuen Vierbeiner allerdings nur ungerne in Kauf, da sie sehr menschenbezogen sind. Bei einer Wohnungshaltung musst Du darauf achten, dass Deine Deutsche Dogge möglichst keine Treppen steigen muss. Besonders Doggenwelpen sollten körperlich nicht zu sehr gefordert werden. Eine korrekte Erziehung und Sozialisation sind wichtig, damit Dir Dein Hund später nicht auf der Nase herumtanzt. Nicht nur wegen ihrer Größe braucht die Deutsche Dogge viel Auslauf. Du solltest also gern und lange spazieren gehen.

An dieser Stelle möchte ich noch einmal etwas ganz besonders hervorheben:

Die Deutsche Dogge ist ein wirklich sehr sensibler Hund, der Einsamkeit überhaupt nicht verkraftet. Oftmals wird die Erziehung der sanften Riesen im Welpenalter total vernachlässigt, sodass die Tiere später kaum zu halten sind. Das führt dann oft dazu, dass sie im Zwinger gehalten werden. Wer sich eine Deutsche Dogge anschaffen möchte, der muss sich unbedingt darüber bewusst sein, dass diese Hunderasse eine gute Erziehung und viel Nähe zu „ihren Menschen“ braucht.

Größe, Aussehen, Lebenserwartung der Deutschen Dogge

Deutsche Doggen haben eine Widerristhöhe von 70 bis 80 cm und wiegen oft weit über 50 kg, wobei Rüden in der Regel einige Zentimeter größer sind und etwas mehr wiegen als Hündinnen. Das Fell ist kurz und dicht und weist eine gelb-schwarze, schwarze, schwarz-weiß gefleckte oder blaue Farbe auf. Ihre Lebenserwartung liegt bei ungefähr 8 Jahren. Leider sind Deutsche Doggen aufgrund ihrer Größe sehr krankheitsanfällig und sterben vergleichsweise früh – häufig schon im Alter von fünf bis acht Jahren.

Spiele und Aktivitäten mit der Deutschen Dogge

Deine Deutsche Dogge braucht Auslauf und davon ziemlich viel. Ausgedehnte Gassirunden sind also tägliches Pflichtprogramm. Achte aber darauf, dass Du Deinen Vierbeiner nicht überforderst, seine Gelenke werden es Dir danken. Wegen ihres sanften und anhänglichen Charakters eignet sich die Deutsche Dogge wunderbar als Begleithund. Hundsportarten sind für sie nicht geeignet; versuche es besser mit Clickertraining oder Obedience.

Deutsche Dogge: Futter und Ernährung

Eines vorweg: die Deutsche Dogge braucht extrem viel Futter, was auch extrem teuer ist. Oder anders gesagt: diese Hunderasse muss man sich leisten können. Die Kosten für das Futter belaufen sich auf monatlich rund 150 Euro. Billigfutter aus dem Supermarkt, dem Zucker und andere schädliche Stoffe zugesetzt sind, verträgt die Deutsche Dogge überhaupt nicht. Achte daher auf eine gute Futterqualität um Spätfolgen zu vermeiden.

Typische Krankheiten der Deutschen Dogge

Aufgrund ihrer Größe ist die Deutsche Dogge anfällig für verschiedene Krankheiten. Die Dilatative Kardiomyopathie (DCM) gehört zu den häufigsten „Doggen-Krankheiten“ und betrifft die Pumpleistung des Herzmuskels. Wie bei anderen sehr großen Hunden auch, sind die inneren Organe stärker belastet als bei kleinen Hunden.

Erblich bedingt kann Deine Deutsche Dogge auch an Hüftgelenksdysplasie (HD) erkranken. Diese Fehlfunktion von Hüftgelenkspfanne und -kopf kommt relativ häufig vor. Du kannst präventiv darauf achten, dass Dein Vierbeiner im Welpenalter keine Treppen steigt. Zudem solltest Du darauf achten, dass Dein Tier als Welpe nicht zu viel Belastung auf die Gelenke bekommt.

Weil die Deutsche Dogge ziemlich große Portionen frisst, dehnt sich die Magenwand. Das kann häufig zu einer Magendrehung führen. Du kannst vorbeugen, indem Du die tägliche Futterration auf mehrere kleinere Mahlzeigen aufteilst.

Für wen eignet sich eine Deutsche Dogge

Wer in einer kleinen Wohnung wohnt, sollte sich keine Deutsche Dogge anschaffen. Diese Hunderasse braucht Platz. Zudem sollte der potentielle neue Besitzer gern und lange spazieren gehen und auf den sensiblen Charakter des Hundes eingehen können. Auch eine gewisse finanzielle Sicherheit sollte vorhanden sein, denn die Deutsche Dogge kostet im Monat etwa 150 bis 200 Euro Unterhalt. Da diese Rasse keine „charaktertypischen“ Schwierigkeiten macht, ist sie für Hundekenner geeignet. Hundeanfänger sollten sich Hilfe bei einem Hundetrainer oder einer Hundeschule suchen, damit die Erziehung im Welpenalter reibungslos läuft.

Geschichte der Deutschen Dogge

Der Name “Dogge” stammt vom englischen Wort “dog”, was übersetzt schlichtweg “Hund” bedeutet. Im 16. Jahrhundert wurden aus England “Englische Doggen” eingeführt und seit Anfang des 17ten Jahrhunderts in Deutschland in eigener Zucht weiterentwickelt. Unter ihren Urahnen haben Deutsche Doggen den breiten Mastiff und den irischen Wolfshund. Auch eine Einkreuzung von Windhunden fand statt. Womöglich geht ihre Ahnenlinie viele Tausend Jahre bis zu frühgeschichtlichen Kampfhunden zurück.

Vor dem Aufkommen von Schusswaffen wurden Doggen bei der Jagd auf Hirsche, Wildschweine oder auch Bären eingesetzt. Dabei kamen sie meist erst in den letzten Phasen der Jagd das Packen und Fixieren zum Einsatz, wenn etwa ein Wildschwein schon von Jagdhunden aufgespürt und gehetzt wurde.

Erst 1880 einigte man sich auf eine einheitliche Bezeichnung unter dem Namen Deutsche Dogge. Mit diesem Schritt wurden die aus verschiedenen Regionen gezüchteten Varianten zusammengefasst – wie etwa die Ulmer oder die dänische Dogge.

DEUTSCHE DOGGE – STECKBRIEF

Name: Deutsche Dogge

FCI-Gruppe: 2 Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde

Größe: Hündin 70 cm | Rüde 80 cm

Gewicht: Hündin 45–59 kg | Rüde 54–90 kg

Lebenserwartung: ca. 8-10 Jahre

Charakter: sanft, anhänglich, lernwillig, selbstbewusst, freundlich

Bedürfnisse: braucht viel Auslauf, teuer im Unterhalt

Krankheiten: DKM (Herz), Magendrehung, Wobbler-Syndrom, Hüftdysplasie, Ellbogendysplasie, Spondylose, Allergien

Hundeerfahrung: Hundekenner (für Hundeanfänger mit Unterstützung durch Hundetrainer)