MONTAG, 20.11.2017

Wenn sich Stars wie Jennifer Aniston in der Öffentlichkeit mit ihrem Hund zeigen, gibt es nicht wenige Fans, die sich einen möglichst ähnlichen Vierbeiner wünschen. Doch was, wenn es sich um eine Hybridrasse handelt, die laut ihrem Erfinder am Besten gar nicht weiter gezüchtet werden sollte? Ein Beispiel dafür ist der Labradoodle.

Die Geschichte des außergewöhnlichen Hundes hat ihren Anfang in den 1980er Jahren. Damals bekam der australische Hundezüchter Wally Conron von seinem Vorgesetzten den Auftrag, eine neue Züchtung zu erschaffen. Das Ziel: Ein Blindenhund, der möglichst nicht haart und für Hundeallergiker geeignet ist. Conron stellte sich der Herausforderung und kreuzte eine Labrador-Dame mit einem Großpudel. Er erhoffte sich, dass auf diese Weise ein Hund entstehen würde, der keinen Fellwechsel hat und gleichzeitig als fähiger Blindenhund dienen kann.

Doch auch wenn einige der entstandenen “Labradoodles” tatsächlich nicht haarten, sollte Conron seine Neuschöpfung schon kurze Zeit später bereuen. Wegen des eingängigen Namens und der Vermarktung als eigenständige Rasse wurde sein Designer-Hund zwar schnell berühmt und verkaufte sich gut. Doch in Wahrheit konnten sich selbst die Züchter nicht sicher sein, ob ihre Welpen nun haarten oder nicht. Es stand fest, dass der Versuch, einen garantiert “hypoallergenen” Hund zu erschaffen, fehlgeschlagen war.

Conron blieb nichts anderes übrig, als die Zucht seines “Designerhundes” einzustellen. Im Interview mit “Psychology Today” erklärt er:

“Ich habe nur 31 Labradoodles gezüchtet. Ich lebe mit einer Pension in einem sehr kleinen Appartment. Wenn ich das Züchten von Labradoodles zu meinem Lebensunterhalt auserwählt hätte, wäre ich auf der sicheren Seite gewesen. Aber das hätte ich nie getan. Mein Gewissen hat es mir untersagt.”

Wenn ihn Menschen darauf ansprechen, ob er denn nicht stolz wäre auf seine Züchtung, antwortet Conron mit einem klaren “Nein!”. Denn sehr zu seinem Bedauern haben sich unzählige Züchter auf das Erzeugen neuer Hybridhunde gestürzt – ohne Rücksicht auf deren Gesundheit. Oft haben die armen Tiere Probleme mit ihren Augen, Hüften und Gelenken – oder Epilepsie. Leider gehe es den meisten Züchtern nur ums Geld, so Conron.

Ob die Realität allerdings ganz so düster aussieht, wie von Conron angenommen, ist fraglich. Denn auch wenn es für den Australian Labradoodle keine Kontrolle durch den Deutschen Hundeverband gibt, setzen sich Verbände wie “ALFA-Europe” mit einem eigenen Zucht-Kontrollsystem für das Wohlbefinden und die Einhaltung der Rassestandards der Tiere ein.