Wie auch die meisten anderen Dienstleister mussten die Hundeschulen in den meisten Bundesländern im Dezember komplett schließen. Nur an wenigen Orten sind die Hundeschulen für Einzeltrainings geöffnet. Mit dem anbrechenden Frühjahr können aber auch Hundehalterinnen und Hundehalter langsam aufatmen. Das Licht am Ende des Corona-Tunnels bietet nämlich auch eine Öffnungsperspektive für Hundeschulen.
Doch von gewohnter Normalität sind wir selbst bei einer Wiedereröffnung noch meilenweit entfernt. Wir werden uns also auch über den Sommer hinweg auf einige Besonderheiten beim Hundetraining einstellen müssen. Aus diesem Grund haben wir die wichtigsten Fragen und Antworten rund um das Thema Hundeschulen nach dem Corona-Lockdown zusammengetragen.
Wann öffnen die Hundeschulen?
Seit dem 1. März haben immerhin die Frisöre und ein Teil des Einzelhandels wieder geöffnet. Auch Hundefriseure dürfen arbeiten. Wann die Hundeschulen bundesweit ihren Betrieb wieder für die gewohnten Gruppenstunden aufnehmen, ist allerdings noch nicht klar.
Diese Regeln können sich nicht nur von Bundesland zu Bundesland, sondern auch von Region zu Region unterscheiden. Sicher ist jedoch, dass Hundeschulen, die Kurse im Freien anbieten, früher wieder öffnen dürfen. Um diesbezüglich auf dem Laufenden zu bleiben, solltest Du dich regelmäßig über die Corona-Regeln in Deiner Region informieren.
Können Online-Kurse eine echte Hundeschule ersetzen?
Einige Hundetrainer schlagen bereits jetzt Alarm und prophezeien nach dem Corona-Lockdown eine Flut von Problemhunden und überforderten Hundehaltern. Ein Grund: Viele Menschen haben sich während den beiden Lockdowns einen Hund oder sogar einen Welpen als Sozialpartner zugelegt. Durch den Lockdown ist vielen Haltern die Stütze „Hundeschule“ weggebrochen. Online-Kurse können diese Lücke nur teilweise schließen.
Für besonders motivierte Halter, die ohnehin gerne autodidaktisch unterwegs sind, kann eine gute Online-Hundeschule ein prima Ersatz sein. Wer dagegen wirklich eine Anleitung braucht, wird mit einem Online-Kurs auf Dauer nicht glücklich. Immerhin ist der persönliche Kontakt beim Umgang mit Hunden enorm wichtig, um mit kleinen Kniffen große Verhaltensänderungen zu bewirken.
Sind jetzt schon Einzelstunden erlaubt?
In einigen Bundesländern sind die Hundeschulen komplett geschlossen. In anderen Bundesländern wiederum sind Einzelstunden, bei denen Du allein mit Deinem Hund und Deinem Trainer bist, auf dem Gelände der Hundeschulen zulässig. Hier gelten allerdings besonders scharfe Abstands- und Hygieneregeln. Dadurch ist das Training nicht mit dem gewohnten Gruppentraining und den dort so wichtigen sozialen Aspekten für Hund und Halter zu vergleichen. Besser als nichts ist diese Lösung aber allemal.
Wo werden die Theoriestunden abgehalten?
Hundeausbildung in der Hundeschule besteht nicht nur aus Spiel- und Übungsstunden auf dem Platz. Immerhin geht es in der Hundeschule darum, nicht nur den Hund, sondern vor allem den Halter auszubilden. Unter den jetzigen Corona-Bedingungen ist der Theorieunterricht derzeit komplett ausgesetzt. Bei der Wiedereröffnung der Hundeschulen werden hier zum Infektionsschutz strenge Regeln gelten.
Überall dort, wo in den Innenräumen kein ausreichender Mindestabstand eingehalten werden kann, werden die Kurse höchstwahrscheinlich nach draußen verlegt. Voraussichtlich dürfen Hundeschulen, die eine solche Lösung anbieten können, früher eröffnen. Zudem werden die Kurse wohl mit reduzierter Gruppenstärke stattfinden.
Wie steht es um die Maskenpflicht in Hundeschulen?
Die Maskenpflicht ist inzwischen obligatorisch. Auch wenn die Hundeschulen wiedereröffnen wird auch dort eine Maskenpflicht herrschen, wo der definierte Mindestabstand von 1,5 Metern (mancherorts zwei Meter) nicht eingehalten werden kann. Ob in Hundeschulen bei der Wiedereröffnung nach dem Lockdown auch medizinische Masken Pflicht sein werden, oder ob Stoffmasken ausreichen, lässt sich noch nicht sagen. Mit einer medizinischen OP-Maske oder besser noch einer FFP2-Maske bist Du aber auf der sicheren Seite.
Welche Hygieneregeln sollte ich beachten?
Auf dem Gelände von Hundeschulen galten bereits im letzten Sommer zusätzliche Hygieneregeln. Neben einer reduzierten Gruppengröße und dem Verzicht auf körperliche Begrüßungsrituale geht es vor allem um das Abstandhalten. Sowohl in Innenräumen als auch auf dem Platz sollte ein Mindestabstand von 1,5 Metern gehalten werden.
Dies gilt für den Kontakt zwischen Teilnehmern ebenso wie für den Kontakt zwischen Dir und dem Trainer. Idealerweise sollte der Trainer auch Deinen Hund nicht berühren. Hinzu kommen die obligatorischen Maßnahmen wie das Händewaschen und Desinfizieren vor dem Betreten des Geländes und die Einschränkung gastronomischer Angebote.
Gilt das Abstandsgebot auch zu anderen Hunden?
Im Idealfall wird das Abstandsgebot zunächst auch für den Kontakt zwischen Personen und fremden Hunden umgesetzt. Nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen ist es zwar extrem unwahrscheinlich, dass sich ein Hund von einem Menschen infizieren kann, dennoch ist Vorsicht die Mutter der Porzellankiste. Umgekehrt gilt im Übrigen, dass das Überspringen der Corona-Infektion von einem Hund auf den Menschen damit noch unwahrscheinlicher ist.
Macht Hundetraining unter diesen Bedingungen überhaupt Sinn?
Die optimale Ausbildung für Hund und Halter lebt vom engen Kontakt zwischen Trainer, Halter und Hund. Nur so ist es auch möglich, dass der Trainer den Hund korrigiert und Dir die kleinen Kniffe effektiv zeigen kann. Durch die Corona-Vorsichtsmaßnahmen fällt diese wichtige Komponente weg. Völlig umsonst ist das Hundetraining unter Aufsicht eines Trainers damit aber trotzdem nicht.
Wichtig ist, dass Du auch hinsichtlich des Hundetrainings positiv in die Zukunft blickst. Immerhin stehen die Chancen gut, dass wir dank Impfungen und warmen Temperaturen wieder einen weitgehend normalen Sommer erleben werden, was die Hundeschulen angeht.