Dem Hund Platz beibringen ist wichtig, denn im Alltag hilft es euch in vielen Situationen. Wir verraten Dir, warum es wichtig ist, dass Dein vierbeiniger Freund dies kann und wie er es am leichtesten lernt.

Bevor Du Deinem Hund “Platz” beibringen kannst, sollte er am besten das Kommando “Sitz” schon beherrschen. Dem Hund “Platz” beibringen ist auch für Deinen Vierbeiner eventuell etwas schwieriger – vor allem, wenn er gerade nicht komplett entspannt ist oder sich in einer Situation nicht so wohl fühlt. Wenn Du Deinem Hund Platz beibringen möchtest, muss er sich mit einem guten Gefühl in eine liegende und damit wehrlosere Position begeben können. Dazu gehört, dass Dein Hund Dir vertraut.

Das musst Du wissen

  • Dem Hund Platz beibringen kannst Du etwa im Alter von sechs bis sieben Monaten beginnen
  • Überfordere Deinen Hund beim Training nicht
  • Lege Pausen ein, wenn Du den Eindruck hast, Dein Hund kann sich nicht mehr konzentrieren
  • Zwinge Deinen Hund nie mit Gewalt zum “Platz machen!
  • Führe gleich mit dem Training ein Auflösekommando ein
  • Habe Geduld, wenn Du Deinem Hund Platz beibringen möchtest
  • Achte auf eine positive Grundstimmung bei Dir und Deinem Hund
  • Breche das Training ab, wenn Du merkst, es funktioniert gerade nicht
  • Lob und Leckerlie sollte der Hund erst dann bekommen, wenn er wirklich “Platz” macht
  • Wenn Du Probleme hast, dann wende Dich an eine Hundeschule

Warum Du Deinem Hund Platz beibringen solltest?

Du solltest Deinem Hund Platz beibringen, damit er sich in bestimmten Situationen entspannen kann und ruhig bleibt. Dies kann beispielsweise in einem Restaurant oder Café sein, wenn Du Dich ungestört unterhalten und essen willst. Oder auch bei der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln und im eigenen Auto, damit der Vierbeiner in den Kurven und beim Bremsen nicht stolpert. Er sollte auch lernen, sich in etwas Entfernung hinzulegen und sich dort zu entspannen, bis Du ihm ein Zeichen gibst, dass er nun wieder aufstehen kann. Dies kann an der Haustür hilfreich sein, wenn Du ein Paket entgegen nimmst oder wenn Du Besuch mit kleinen Kindern bekommst.

Wann kannst Du Deinem Hund Platz beibringen?

Grundsätzlich ist es nie zu spät, einem Hund Platz beizubringen, wenn er das als junger Hund nicht gelernt hat. Zu früh solltest Du mit dem Üben des Befehls jedoch nicht beginnen. Ein Welpe ist in den allerersten Wochen und Monaten seines Lebens damit beschäftigt, so viele neue Eindrücke aus seiner Umwelt aufzunehmen, sodass er mit zusätzlichem Training noch überfordert wäre. Welpen können sich noch nicht lange konzentrieren, weshalb sie auch oft plötzlich einschlafen.

Mit dem Üben der Grundkommandos  kannst Du etwa im Alter von sechs bis sieben Monaten beginnen. Dabei solltest Du darauf achten, Deinen Hund nicht zu überfordern. Das gilt natürlich auch, wenn er schon erwachsen ist. Hast Du den Eindruck, dass er sich nicht mehr konzentrieren kann, mache eine Pause.

Wie kannst Du Deinem Hund Platz beibringen?

Möglichkeit 1: Kommando “Platz” wenn sich der Hund hinlegt

Deinem Hund Platz beibringen ist eigentlich ziemlich einfach: sage laut und deutlich Platz, wenn er sich ohnehin gerade von selbst hinlegt und lobe ihn dann. Ein Leckerchen darf dabei nicht fehlen. So verknüpft der Vierbeiner den Begriff mit dem Hinlegen und einem positiven Erlebnis. Wiederholst Du dies in regelmäßigen Abständen wird Dein Hund in den meisten Fällen von selbst verstehen, dass er ebenfalls ein Leckerli erhält, wenn Du “Platz” sagst und er sich dann hinlegt. 

Möglichkeit 2: Vom Sitz ins Platz

Eine weitere Möglichkeit ist es, Deinen Hund zuerst in “Sitz”-Position zu bringen und dann einen Futterhappen zwischen seine Pfoten zu halten. Diesen bewegst Du dann parallel zum Boden von ihm weg, sobald er sich heruntergebeugt hat, um ihn zu erreichen. Der Vierbeiner wird dann das Leckerli mit seiner Schnauze verfolgen und sich dabei automatisch hinlegen. Dies kannst Du wie bei der ersten Variante dann mit dem Kommando und eventuell noch einem zusätzlichen Handzeichen kombinieren.

Für den Vierbeiner ist es allerdings bei dieser zweiten Variante schwieriger zu verstehen, dass “Platz” einfach nur bedeutet, dass er sich hinlegen soll und nicht den kompletten Ablauf meint, bei dem er aus dem Sitz ein Leckerli mit der Nase verfolgt und schließlich zum Liegen kommt. Hinlegen mit Distanz zum Halter und ohne vorher schon Futter zu sehen muss dann einzeln nochmals eingeübt werden.

Klappt das nicht, kannst Du auch wie folgt vorgehen: lasse Deinen Hund “Sitz” machen. Sitze Dich nun seitlich vor ihn hin. Winkel Deine Beine ab, Deine Knie schauen Richtung Zimmerdecke. Führe nun mit der Hand das Leckerchen durch Deine angewinkelten Beine hindurch, sodass Dein Hund es sehen kann. Sobald er sich mit der Schnauze Richtung Leckerchen bewegt, führst Du es langsam wieder durch Deine angewinkelten Beine zurück. Dein Hund wird sich irgendwann hinlegen, weil er sonst nicht an das Leckerchen kommt.

Weigert sich Dein Vierbeiner häufig, “Platz” zu machen oder hast Du den Eindruck, dass er sich nur mühevoll und sehr langsam in diese Position begibt und wieder aufsteht, solltest Du einen Tierarzt kontaktieren. Gerade bei älteren Tieren ist es oft kein Ungehorsam, wenn dieses Kommando nicht oder nicht korrekt ausgeführt wird. Auch Rücken- und Gelenkschmerzen können die Ursache sein.

Keine Gewalt

Du solltest Deinen Hund niemals gewaltsam in die liegende Position drücken, wenn er das Kommando verweigert. Neben möglichen Schmerzen als Ursache kann es auch andere Gründe für das vermeintliche Ungehorsam geben. Beispielsweise könnte ein anderer Hund in der Nähe sein, vor dem sich Dein Vierbeiner fürchtet. Oder er ist zu aufgeregt, um sich hinzulegen. Vielleicht kann er sich auch einfach nicht mehr konzentrieren, hat das Kommando noch nicht ganz verstanden oder muss es noch häufiger üben, bis er es auch unter Ablenkung ausführen kann. Zwang würde nur dazu führen, dass er den Begriff “Platz” mit einem negativen Erlebnis verknüpft. Dies wird das Ergebnis zusätzlich verschlechtern. Gehe dann lieber aus der Situation heraus und probiere es nach einiger Zeit nochmals in einer anderen Umgebung, in der Dein Vierbeiner weniger Ablenkung hat und sich besonders sicher fühlt – zum Beispiel zu Hause in den eigenen vier Wänden.

“Platz” auflösen

Wenn Dein Hund “Platz” macht, muss er wissen, wie lange er dies tun soll. Bleibt er lange liegen, wird er in der Regel irgendwann die Hinterbeine seitlich oder auch den Kopf ablegen, während er dies beim Spaziergang oder Hundesport eher nicht tun wird. Damit er nicht einfach selbst entscheidet, wann er wieder aufsteht und weiß, wie lange er liegen bleiben soll, muss Dein Vierbeiner ein zweites Kommando lernen. Damit signalisierst Du ihm, dass er wieder aufstehen kann. Dafür eignen sich Befehle wie zum Beispiel “Auf”, “Okay” oder “Ende”. Dieses kannst Du ebenfalls einführen, indem Du es anfangs parallel zu seinem Aufstehen sagst.

Viele Hunde tun sich leichter, Dich zu verstehen, wenn Du anfangs ein entsprechendes Handzeichen benutzt. Führe die Hand aufwärts und belohne Deinen Hund, wenn er aufgestanden ist. Versteht Dein Tier Dich nicht sofort, kannst Du dabei wieder ein Leckerli in die Hand nehmen und dieses vor seiner Nase langsam immer höher ziehen und es ihm geben, sobald er steht. Bei künftigen Übungen gibst Du Deinem Vierbeiner dann immer seltener einen Happen, bis er das Kommando auch ohne Futter ausführt.

Anfangs wird Dein Hund möglicherweise schon nach einigen Sekunden wieder von alleine aufstehen, nachdem er “Platz” gemacht hat. Das ist ganz normal, denn auch das längere Liegenbleiben muss Schritt für Schritt geübt werden. Dies tust Du, indem Du ihm solange er liegen bleibt in regelmäßigen Abständen einen weiteren Belohnungshappen gibst. Dann vergrößerst Du die Abstände bei jeder Übungseinheit ein bisschen, bis Du keine Leckerlis mehr benötigst. Lass Dich nicht frustrieren, wenn Dein Vierbeiner es anfangs nur einige Sekunden schafft. Denn schon das ist bereits ein Erfolgserlebnis. Vor allem Welpen können nur wenige Sekunden aufmerksam bleiben.

Gibt es Tricks für besseres Lernen?

Hunde lernen am besten, wenn sie und ihre Menschen Freude beim Training haben. Daher solltest Du nur üben, wenn Ihr beide gerade in der richtigen Stimmung seid. Lange Übungseinheiten können für Hunde sehr anstrengend sein, wenn sie dies nicht gewöhnt sind. Fange also mit kurzen Übungen an, die Du am besten regelmäßig in den Alltag integrierst. Auf diese Weise geht der Spaß am Training nicht verloren und auch Du selbst kannst Dich leichter motivieren.

Wenn Du merkst, dass gerade nichts so funktioniert wie es soll, dann mache eine Pause und probiere es später oder an einem anderen Ort nochmals. Die ersten Lektionen solltest Du an einem Ort üben, an dem möglichst wenig Ablenkung herrscht. So kommt ihr schnell zu Erfolgserlebnissen. Wenn Dein Hund das Kommando zu Hause sicher ausführt, kannst Du die nächsten Einheiten in der Nähe des Hauses in ruhigem Gebiet abhalten. Gegenden mit anderen Hunden oder Jagdspuren solltest Du zum Üben erst aufsuchen, wenn Dein Vierbeiner überall anders zuverlässig ins “Platz geht” und es ihm an Orten mit weniger Ablenkung keine Schwierigkeiten mehr bereitet.

Achte auch darauf, dass Dein Hund sich wirklich ganz hinlegt, bevor Du ihn lobst. Anfangs wird er vielleicht mit dem Bauch etwas in der Luft bleiben, da er gleich wieder aufstehen will. Belohnst Du ihn dafür, denkt er, dass dieses Verhalten bei “Platz” auch richtig ist. Du tust ihm keinen Gefallen damit, auch wenn Du es gut meinst und nicht so steng sein willst. Doch so lernt er das Kommando falsch und wird es in den Momenten, in denen es darauf ankommt, nicht richtig umsetzen können.

Hund Platz beibringen

Dem Hund Platz beibringen ist gar nicht so schwer.