Du bist mit Sicherheit schon einmal in einen fremden Hunde- oder Katzenhaushalt gekommen, oder? Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist Dir eine wahre Geruchswand entgegengeschlagen, die so ganz anders war als das, was Deine Nase aus einem haustierlosen Haushalt gewohnt ist.
Stell Dir vor: Auch wenn Gäste bei Dir zu Besuch sind, schlägt ihnen dieser Geruchsschwall entgegen. Dir selbst fällt dies schon gar nicht mehr auf. Ebenso wie die spezifischen Gerüche Deiner Möbel oder Dein eigener Körpergeruch. Schließlich werden wir mit der Zeit sozusagen geruchsblind für Gerüche, die uns ständig umgeben.
Auch wenn wir den Haustiergeruch unserer Fellnasen bei Weitem nicht so penetrant wahrnehmen, tun dies andere schon. Grund genug, dem Problem auf den Grund zu gehen und Haustiergerüchen den Kampf anzusagen. Immerhin ist irgendwann der Punkt erreicht, an dem auch Du damit beginnst, die Nase zu rümpfen. Mit unseren Tipps muss das nicht sein.
Darum müffelt Dein Haustier
Ganz gleich, ob Hund oder Katze – jedes Haustier hat seinen ganz eigenen Körpergeruch. Welche Charakteristik dieser hat und wie stark er ausfällt, das hängt von der Rasse und der länge des Fells ab. Hier gilt die einfache Faustregel: Je länger das Fell, desto intensiver ist in der Regel der Geruch Deines Lieblings. Das liegt unter anderem daran, dass sich in langem Fell Schmutzpartikel, Speichel, Talg und Co. besonders gut sammeln können.
Und so riecht nach einer Weile nicht nur Dein Vierbeiner sehr „charakteristisch“, sondern auch jeder Ort, mit dem er in Berührung kommt. Allem voran natürlich die bevorzugten Liegeplätze wie die Box, das Körbchen und die Decke vor der Heizung.
Warum breitet sich der Haustiergeruch in der ganzen Wohnung aus?
Viele Haustierhalter wundern sich darüber, dass nach kurzer Zeit die ganze Wohnung nach Hund bzw. Katze riecht. Und das obwohl das Tier doch gar keinen Zutritt zu allen Räumen hat. Die Lösung ist ganz einfach: Dein Tier bewegt sich in Deiner Wohnung. An jedem Gegenstand, mit dem es in Berührung kommt, hinterlässt es Geruchspartikel. Besonders betroffen sind dabei textile Oberflächen wie Teppiche, Decken, Gardinen, Stufenmatten, Fußmatten und natürlich Sofas und Sessel.
Abhängig von der Beschaffenheit der Fasern, setzen sich die Geruchspartikel dort hartnäckig fest. Je länger und flauschiger die Fasern, desto größer die Ansammlung an Geruchspartikeln. Ein echter Klassiker, was den „Muff-Faktor“ angeht, ist etwa der Hochflorteppichboden.
Schon gewusst? – Haustier-Mief haftet nicht nur an Textilien
Auch wenn Teppichböden, Tierdecken und Co. sicherlich die Haupt-Geruchsträger sind, haften üble Gerüche auch an glatten Oberflächen. Kommt Dein Hund etwa patschnass von einem Spaziergang zurück, bleiben sogar auf Fliesen und Laminat Geruchspartikel zurück.
Bliebe noch die Frage, warum sich der Haustiergeruch trotz „haustierfreien Zonen“ im ganzen Haus ausbreitet. Das liegt daran, dass ein Teil der mikroskopisch kleinen Geruchspartikel ebenso wie Hausstaub durch die Raumluft wabert. So verteilen sich Staub und Gerüche mit der Zeit im ganzen Wohnbereich. Und natürlich trägst auch Du mit Deinen Bewegungen einen großen Teil zur Geruchsverbreitung bei. Höchste Zeit also, dass wir uns einige wirksame Maßnahmen gegen Haustiergeruch ansehen.
Regelmäßige Fellpflege
Fangen wir am besten gleich bei der Ursache des Problems an. Der starke Geruch breitet sich vom Fell von Hunden und Katzen in der Wohnung aus. Folglich steht für dich regelmäßige Fellpflege auf dem Plan. Einerseits um Schmutz, überschüssige Haare und Talg zu entfernen, andererseits, um die hauteigene Fettproduktion anzuregen.
Bürste Dein Tier abhängig von der Felllänge daher mindestens einmal wöchentlich gut durch. Auch ein Vollbad kann üblen Gerüchen vorbeugen. Hier gilt allerdings die Regel: So selten wie möglich, so oft wie nötig. Normalerweise reicht ein Vollbad mit geeignetem Hundeshampoo alle zwei bis drei Monate vollkommen aus. Tiermedizinisch notwendige Behandlungen mit Shampoo zählen hier natürlich nicht dazu. Bei den meisten Katzen ist ein Vollbad in der Regel nicht nötig.
Schon gewusst? – Baden bringt nichts gegen „nassen Hund“
Baden solltest Du Deinen Hund nur, wenn er schmutzig ist oder die Ursache des Geruchs eine anderweitige Ursache hat. Den klassischen Geruch nach nassem Hund bekommst Du selbst durch ein Vollbad nicht dauerhaft weg. Das liegt daran, dass die Hundehaut bei Nässe vermehrt Talg als Schutzmechanismus produziert.
Badest Du Deinen „nassen Hund“ nun, regst Du die Talgdrüsen zu weiterer Talgproduktion an. Um den Hundegeruch zu vermeiden, ist es besser, wenn Du Deine Fellnase nach einem Spaziergang im Regen einfach mit einem trockenen Handtuch abrubbelst.
Den Haustierschlafplatz reinigen
Die Hundebox und das Katzenkörbchen sind das Epizentrum der Geruchswolke. An diesen Orten sammeln sich naturgemäß die meisten Haare, Schuppen und Talgrückstände. Um zu verhindern, dass sich die Geruchspartikel von dort verbreiten, solltest Du den Schlafplatz Deiner Fellnase spätestens alle zwei bis drei Tage reinigen.
Lüfte dazu Polster und Decken im Freien aus und sauge sie ab, um Haare und Schuppen zu entfernen. Sauge anschließend auch das Körbchen bzw. die Box gründlich aus. Ideal ist dazu der Fugendüsenaufsatz. Nur so kommst Du in alle Ecken. Wasche Decken und Polster am besten wöchentlich bei 40 bis 60 Grad in der Waschmaschine. Wichtig: Kaufe bitte nur Textilien, die Du auch bei diesen Temperaturen hygienisch reinigen kannst.
Katzen und Hundehaare auf dem Sofa
So manche Fellnase liebt es, auf dem Sofa herumzulümmeln. Dagegen ist auch nichts einzuwenden. Allerdings musst Du Dir im Klaren darüber sein, dass Deine Lieblinge dort eine Menge Haare verlieren, die sich in allen Ritzen festsetzen. Als permanenter Geruchsträger verströmen sie so ständig den Haustiergeruch in Deiner Nähe.
Die Grundreinigung des Sofas bzw. Deiner Sessel kannst Du mit einem Staubsauger samt Polsterdüse vornehmen. Dreimal pro Woche ist die Prozedur allerdings mindestens nötig – bei langhaarigen Hunden und Katzen muss es täglich sein. Noch besser als ein normaler Staubsauger funktioniert ein Tierhaarstaubsauger. Verantwortlich ist neben der großen Auswahl an Spezialdüsen auch die besonders hohe Saugleistung.
Tipp: Tierhaare im Handstreich entfernen
Du möchtest Tierhaare auch ohne Sauger effektiv von Deiner Couch entfernen? Dann nimm einen feuchten Waschlappen zur Hand und wische einfach über die Polster. Auch eine angefeuchtete Hand wird ratzfatz zum Tierhaarmagnet.
So kannst Du bereits einen Großteil aller Haare entfernen, ohne gleich den Staubsauger auspacken zu müssen. Ideal funktioniert diese Technik auf glatten Polstermöbeln mit samtigem Polster sowie auf Leder und Kunstleder.
Flecken und Gerüche von Polstermöbeln entfernen
Haare sind nicht die einzigen Geruchsträger, die Deine Fellnase auf Polstermöbeln hinterlassen. Auch der Talg, den Deine Lieblinge dort beim Liegen absondern, zieht schnell in die Polster ein. Dort verursacht er nicht wirklich angenehm riechende Flecken. Bis sich die Talgansammlung allerdings sichtbar zeigt, müffelt die Couch bereits ordentlich vor sich hin. Am einfachsten kannst Du den Tiergeruch mit einem Enzymreiniger loswerden.
Diesen sprühst Du einfach auf und schon lösen die im Reiniger enthaltenen Enzyme die geruchsbildenden Bakterien und den Schmutz auf. Achte bitte darauf, dass Du einen Reiniger aus dem Tierfachhandel verwendest, der für Mensch und Haustier ungiftig ist. Anschließend kannst Du Deine Polster mit einem herkömmlichen Polsterreiniger nachbearbeiten. Für den besonderen Frischekick bieten sich etwa Reiniger mit Zitrusduft an.
Kleidung vom „Tierduft“ befreien
Ob Du es willst, oder nicht – auch Deine Kleidung nimmt schnell den Geruch Deiner Haustiere an. Talg und Haustierhaare sind an dieser abermals die Übeltäter. Hier möchten wir Dir gleich mehrere Tipps für geruchsfreie Wäsche an die Hand geben:
- Reinige Deine Waschmaschine regelmäßig: Um Energie zu sparen, waschen wir häufig bei niedrigen Temperaturen. So bildet sich jedoch schnell ein geruchsintensiver Film, der eine Heimat für Pilze und Bakterien bildet. Ein regelmäßiger Waschgang mit 90 Grad reicht bereits aus, um den Film effektiv aus allen Ritzen der Waschmaschine zu entfernen.
- Wasche Deine Wäsche heißer: Was der Waschmaschine hilft, hilft auch Deinen Klamotten – zumindest allen Kleidungsstücken, die höhere Temperaturen aushalten. Wasche diese nach Möglichkeit nicht bei 30 oder 40 Grad, sondern bei 60 Grad. Verwende zudem kein Eco-Programm, da hier vor allem am zum gründlichen Durchspülen notwendigen Wasser gespart wird. Übrigens ist Waschpulver besser als flüssiges Waschmittel.
- Essig oder Hygienespüler verwenden: Gerüche kannst Du mit einfachen Hausmitteln wie Essig auch in der Waschmaschine binden. Gib dazu einfach einen Schuss Essig in den Spülgang. Der Tiergeruch ist damit schneller verschwunden, als Du denkst. Alternativ kannst Du auch einen Hygienespüler verwenden. Solche Produkte wirken ebenfalls antibakteriell und geruchsbindend.
- Trockne Deine Wäsche im Freien: Wusstest Du, dass Sonnenlicht eine desinfizierende Wirkung hat? Tatsächlich sind UV-Strahlen ideal gegen Bakterien. Lass Deine Wäsche daher möglichst draußen auf einer Wäscheleine oder Wäschespinne trocknen.
- Textil-Erfrischer verwenden: Gegen hartnäckigen Tiergeruch auf Kleidung, die Du spontan aus Zeitmangel nicht waschen kannst, hilft Textil-Erfrischer-Spray. Befeuchte Deine Kleidungsstücke großzügig mit dem Erfrischer. Beim Trocknen neutralisieren die enthaltenen Stoffe die in den Fasern haftenden Geruchspartikel.
Schon mal an eine Ernährungsumstellung gedacht?
Hast Du schon einmal Knoblauch, Zwiebeln und Bohnen gegessen? Oder hast Du Deine Ernährung schon einmal von einer weniger gesunden Standardkost auf eine Ernährung mit hohem Proteinanteil umgestellt? Dann weißt Du aus eigener Erfahrung, wie groß der Einfluss der Ernährung auf den Körpergeruch sein kann. Das ist auch bei Hunden und Katzen nicht anders.
Kämpfst Du trotz aller Maßnahmen noch immer mit penetrantem Geruch, kann eine Ernährungsumstellung Abhilfe verschaffen. Hochwertiges Futter mit hochwertigen Inhaltsstoffen, wenig (oder keinem) Getreide sowie notwendigen Ölen, Vitaminen und Ballaststoffen hat oftmals einen positiven Einfluss auf die „Körperausdünstungen“ unserer Fellnasen. Profi-Tipp: Etwas frische Petersilie im Futter kann auch die typischen Gerüche beseitigen, die nicht-kastrierte Tiere zeitweise an sich haben.
Tipp: Auch das Futter selbst ist eine der großen Quellen für den typischen Haustiergeruch. Oder hast Du schon einmal einen Katzen- oder Hundesnack in Deinen Händen gehabt, der wirklich angenehm gerochen hat?
Lagere das Tierfutter daher am besten nicht direkt in der Küche, sondern an einem etwas abseits gelegenen Ort. Kleinere Tagesportionen und angebrochene Packungen packst Du am besten in eine möglichst luftdicht schließende Dose.
Lufterfrischer verwenden
Wenn gar nichts mehr hilft, dann hilft meist die Frische aus der Dose. Nimm einfach einen hochwertigen Lufterfrischer zur Hand, um die verbleibenden Tiergerüche zu überdecken. Neben Sprühdosen bekommst Du im Handel auch Erfrischer-Stationen mit Duftpatronen, die in bestimmten Zeitabständen einen Sprühstoß abgeben.
So bleibt der Geruch in Deiner Wohnung immer angenehm frisch. Zusätzlich kannst Du auch ein Schälchen mit Kaffeepulver oder Kaffeesatz aufstellen. Der Kaffee überdeckt nämlich nicht nur üble Gerüche im Kühlschrank, sondern auch Raumgerüche. Am besten funktioniert der Kaffee-Kniff im Übrigen mit frisch gemahlenem Kaffeepulver.
Wischen – aber richtig!
Hartböden sind eine unterschätzte Quelle für Tiergerüche. Wer regelmäßig wischt, hält die Geruchsbelästigung in Grenzen. Wenn Du aber wischst, dann tu es bitte richtig. Ansonsten verstärkst Du das Problem sogar. Wische den Boden zunächst mit möglichst heißem Wasser und einem geeigneten Hygienereiniger, der ebenfalls gegen Bakterien wirkt.
Anschließend lässt Du das Parkett bzw. die Fliesen gut trocknen oder wischst sie trocken. Wischst Du nämlich zu nass und lässt Dein Tier durch den frisch geputzten Wohnbereich spazieren, sondern die Pfoten wieder vermehrt den geruchsbildenden Talg ab. Die Pfoten von Katze und Hund können schließlich nicht wissen, dass die Feuchtigkeit nicht vom Regen kommt und daher kein Schutz notwendig ist.