Von Natur aus sind Hunde eigentlich Fleischfresser. Das jahrtausendelange Zusammenleben mit uns Menschen hat den Speiseplan der Vierbeiner aber deutlich durcheinandergewirbelt. Und das nicht unbedingt zum Besten. Wenn auch Du eine alles-fressende Fellnase zuhause hast, dann weißt Du, dass vor der Hundenase nun wirklich gar nichts sicher ist. Sei es nun eine leckere Wurst, die vom Grillen übrig geblieben ist oder eine Tafel Schokolade – selbst das kleinste Tütchen Gummibärchen findet so mancher ausgekochte Lebensmittelspürhund.
Viele Hundebesitzer ahnen jedoch nicht, dass so manche Süßigkeit für Bello, Balu und Luna durchaus tödlich sein kann. Hunde fressen für ihr Leben gerne Snacks. Auch Schokolade, Bonbons und Co. gehören damit ins Beutespektrum. So mancher Halter geht gar davon aus, dass Süßigkeiten für Hunde gar nicht so schlimm sind. Allerdings ist genau das Gegenteil der Fall.
Schokolade kann tödlich sein
Das gilt beispielsweise für Schokolade. Während die braune Leckerei bei uns höchstens die schlanke Linie versaut, kann zu viel Schokolade bei Hunden tödlich sein. Verantwortlich dafür ist der im Kakao enthaltene Stoff Theobromin, der vor allem im Kern und in der Schale von Kakao vorkommt. Hier gilt damit die einfache Regel: je höher der Kakaoanteil, desto höher auch der Theobromingehalt. Auch wenn der Theobromingehalt in Milchschokolade relativ gering ist, hat diese in Hundemägen ebenso wenig zu suchen wie Zartbitterschokolade.
Ein Stückchen bringt Deinen Hund zwar nicht um, kann aber bereits zu Symptomen wie Übelkeit und Durchfäll führen. In höheren Konzentrationen drohen aber auch schwerere Folgen wie Krämpfe, Lähmungen, innere Blutungen und sogar Herzversagen. Letzteres ist aber erst bei einem Verzehr von drei bis fünf Tafeln wahrscheinlich. Bewahre Deine Schokolade daher immer hundesicher auf. Du weißt ja, Hunde sind wie Menschen – es bleibt nicht bei einem Stückchen Schokolade.
Süßstoffe können lebensbedrohlichen Blutzuckerabfall auslösen
Wir Menschen haben das Naschen für uns durch den Einsatz von Süßstoffen zumindest ein wenig „gesünder“ gemacht. Seien es nun künstliche Süßstoffe wie Aspartam oder natürliche Süßstoffe wie Stevia und Xylit. All diese Stoffe haben die schädliche Wirkung des Zuckers auf unseren Stoffwechsel und unsere Zähne deutlich reduziert. Für Deine Fellnase sind Leckereien, die Xylit enthalten, jedoch lebensgefährlich. Der auch als Birkenzucker bekannte Süßstoff gaukelt dem Hundeorganismus vor, dass es sich um Zucker handelt.
Anders als unser Organismus kann der Hundekörper den Unterschied zu echtem Zucker nicht erkennen. Dementsprechend schüttet der Körper große Mengen Insulin aus. Da aber kein Zucker zum Verstoffwechseln vorhanden ist, sinkt der Blutzuckerspiegel rapide ab. Während es in weniger gravierenden Fällen bei Krämpfen und Koordinationsproblemen bleibt, droht im schlimmsten Fall ein tödliches Leberversagen.
Rosinen sind kein Naschwerk für Hunde
Du liebst Studentenfutter beim Fernsehen? Gratulation – das ist ein gesunder Snack und obendrein eine Wohltat für Geist und Seele. Du solltest aber nicht der Versuchung verfallen, Deiner Fellnase eine Hand voll Rosinen anzubieten. Ebenso wie Trauben sind durch die enthaltene Oxalsäure natürlich auch Rosinen potenziell gesundheitsgefährdend. Ein paar Rosinen sind natürlich kein Drama. Aber ab einer gewissen Menge können Rosinen bei Deinem Hund zu Nierenversagen und Hyperkalzämie führen. Sowohl das Nierenversagen als auch der zu hohe Kalziumgehalt im Blut können für Deinen Hund tödlich sein. Lebensmittel, die Rosinen beinhalten, solltest Du Deinem Vierbeiner also trotz bettelndem Hundeblick nicht geben.
Zu viel Zucker ist schlecht für die Zähne
Und wie sieht es mit Gummibärchen aus? Die enthalten immerhin kein Theobromin und in der Regel auch keinen Süßstoff. Auch hier gilt: Süßigkeiten haben im Hundemagen nichts verloren. Auch wenn Zucker an sich für Hunde nicht gefährlich ist, hat der Konsum doch erhebliche Langzeitfolgen. Hunde bekommen durch das Nagen an Spielzeug und Knochen zwar deutlich weniger häufig Karies. Dennoch ist das Risiko durch einen hohen Zuckerkonsum merklich erhöht. Zudem fördert der Zuckerkonsum hartnäckige Zahnbeläge, Zahnstein und letztlich auch schwere Zahnfleischentzündungen.
Übergewicht und andere Zivilisationskrankheiten
Zu viel Zucker ist aber nicht nur schlecht für das Hundegebiss, sondern auch für die allgemeine Gesundheit. Nie war die Anzahl der übergewichtigen Hunde höher als heute. Auch in dieser Hinsicht sind uns unsere Fellnasen sehr ähnlich. Kein Wunder also, dass der ständig hohe Blutzuckerspiegel auch bei Vierbeinern zu Diabetes führt. Auch Übergewicht ist ein großes Problem. Darunter leidet nicht nur die Fitness. Parallel entwickeln Hunde durch zu hohen Zuckerkonsum die gleichen Zivilisationskrankheiten wie wir.
Die Bandbreite reicht von überlasteten Gelenken und Arthrose bis hin zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einem frühzeitigen Herztod. Gerade als Halter und Tierfreund solltest Du allein deshalb schon auf zuckerhaltige Hundenahrung verzichten. Schließlich ist beispielsweise Diabetes für Hunde eine unheilbare Krankheit, die mit lebenslanger Diät und Medikamenteneinnahme verbunden ist. Das ist natürlich eine schlimme Situation für Deinen Hund und durch die hohen Tierarztkosten negativ für Deinen Geldbeutel.
Weitere Lebensmittel, die für Deine Fellnase tabu sind
Mancher Halter glaubt, dass Hunde von Natur aus Allesfresser sind. Ein paar Brocken des Mittagessens, von der Grillplatte oder vom Abendbrot können da ja nicht so schlimm sein. Falsch gedacht, denn auch abseits von Süßigkeiten sind viele Lebensmittel, die für uns harmlos sind, für Hunde sehr gefährlich. Dazu zählen etwa:
- Bärlauch, Knoblauch, Zwiebel: Die würzigen Pflanzen sind für Deine Gesundheit sogar förderlich. Bei Deiner Fellnase dagegen können die darin enthaltenen Stoffe die roten Blutkörperchen beschädigen. Mögliche Folgen sind Gelbsucht, schwere Blutungen und sogar der Tod.
- Hopfen/Hopfenextrakte: In vielen unserer Lebensmittel sind Hopfen und Hopfenextrakte als Geschmacksstoffe enthalten. Bei Hunden können schon kleine Mengen zu Atemnot, Herzrasen und damit ebenfalls zum Tod führen.
- Milchprodukte: Milchprodukte sind für Deinen Vierbeiner zwar nicht tödlich, in der Regel aber unverträglich. Die meisten Hunde vertragen wie so ziemlich alle anderen Säugetiere ebenfalls keine Fremdmilch. Zu den Folgen gehören Durchfall und Erbrechen.
- Avocados: Für uns ein Superfood, für unsere Hunde eine potenziell tödliche Gefahr. Hier kommt es beim Verzehr größerer Mengen zu Atemnot und Pulsrasen.
- Macadamianüsse: Ebenso wie Rosinen gehören auch Nüsse aus dem Studentenfutter nicht in den Hundemagen. Im Besonderen gilt das für Macadamianüsse, deren Inhaltsstoffe das Nervensystem akut schädigen können. In schlimmen Fällen kann es zu neurologischen Ausfallerscheinungen und schweren Lähmungen kommen.
- Steinobst: Auch Obst ist nicht immer ein gesunder Snack für Hunde. Das gilt vor allem für Kirschen und anderes Steinobst. Hier geht es aber nicht um das Fruchtfleisch, sondern um die Steine. Diese kann Dein Vierbeiner in den falschen Hals bekommen und ersticken. Zudem beinhalten die Steine Blausäure, die zu Atemnot, Erbrechen, Krämpfen oder sogar einer akut tödlichen Vergiftung führen kann.
- Schweineknochen und rohes Schweinefleisch: Gut durchgegart ist Schweinefleisch absolut kein Problem. Verfüttere allerdings niemals rohes oder rosafarbenes Schweinefleisch. Dieses kann den Aujeszky-Virus enthalten, der für Menschen ungefährlich für Hunde aber tödlich ist.
Auch Hunde mögen Snacks – Die besten Alternativen
Nach all den Verboten sollten wir uns aber auch einmal über die Alternativen unterhalten. Immerhin naschen auch Fellnasen für ihr Leben gern. Zum Glück gibt es sogar eine ganze Menge solcher Alternativen für Hunde. Und die mit Abstand beste Nachricht ist an dieser Stelle, dass Dein Hund nicht auf Schokolade verzichten muss. Zumindest dann, wenn es sich um spezielle Hundeschokolade ohne Theobromin handelt.
Dann steht auch dem gemeinsamen Schoki-Genuss auf dem Sofa bei einem schönen Hundefilm nichts im Wege. (Hier kommst Du zu unseren Top-Filmempfehlungen). Auch klassische Hundekuchen, Light-Leckerlies und andere Kau-Snacks wie aus magerem Fleisch oder beispielsweise Schweineohren sind hervorragende Alternativen. Ansonsten kannst Du Dich natürlich auch selbst in die Küche schwingen und hundgerechte Kekse Marke Eigenbau kredenzen.